Anfang dieser Woche war es im frühlingshaften Florenz wieder einmal so weit: Mit der Chianti Classico Collection 2019 – also mit der Fachmesse für Chianti Classico – ist nach der Winterpause der inoffizielle Startschuss für das neue Chianti Classico-Weinjahr gefallen.
Der Winter geht, die Winzer kommen nach Florenz – und Nina in Chianti ist wieder da!
Unfassbare 195 Weingüter haben Händler, Journalisten, Kritiker, Gastronomen und dieses Jahr erstmals auch Endkunden aus aller Welt im einzigartigen Rahmen der „Stazione Leopolda“ begrüßt. Einmal mehr verdeutlicht die stetig steigende Zahl der Aussteller den großen Stellenwert der gesamten Region und ihrer Produkte. Und selbstverständlich habe ich wieder geschnuppert, gekostet, gelauscht und jeeeeeede Menge geplaudert. Unter anderem auch mit dem neuen Präsidenten des Consorzio Vino Chianti Classico, Giovanni Manetti, und mit Carlotta Gori, Direktorin des Consorzio Vino Chianti Classico. Natürlich alles nur, um die besten Weine und Jahrgänge und die neuesten Trends aufzuspüren. Damit ist nun auch für mich die Winterpause offiziell vorbei und ich starte mit vollem Elan in ein neues, wundervolles Chianti Classico-Weinjahr – Nina in Chianti is back!
Der Trend geht zu „Solo Sangiovese!“
Eine interessante Beobachtung bzw. fast schon ein Trend hat mich durch die gesamte diesjährige Collection begleitet: War es vor ein paar Jahren noch so, dass Chianti Classico meist ein Blend aus Sangiovese mit einem kleinen, aber doch einem gewissen Anteil an anderen Rebsorten – Canaiolo, Colorino, Malvasia, Merlot, Cabernet Sauvignon und andere – war, so geht der Trend bei den aktuellen Jahrgängen eindeutig in Richtung 100 Prozent Sangiovese. Sei es für den Chianti Classico, für die Riserva oder aber auch für die Gran Selezione. Das Motto lautet quer durch die Bank „Solo Sangiovese!“ Ein Trend, den ich persönlich übrigens sehr begrüße. Warum? Ganz einfach, weil dadurch das Terroir noch intensiver zu erkennen ist. Denn wird Sangiovese in ihrer Entfaltung nicht durch andere Rebsorten beeinflusst, kann sich der volle, unverfälschte Geschmack erst so richtig in seiner vollen Schönheit und Einzigartigkeit in der Nase und auf dem Gaumen zeigen.
Neues Jahr, neues Spiel, neues Wein-Glück!
Der Fokus der 2019 Chianti Classico Collection lag ganz klar auf dem Chianti Classico Jahrgang 2016 und auf 2015 Chianti Classico Riserva – also jenen Weinen, die in Kürze auf den Markt kommen werden bzw. gerade eben auf den Markt gekommen sind. Insgesamt gesehen haben wir hier zwei hervorragende Jahrgänge in der Flasche, mit denen auch die Winzer selbst sehr glücklich sind. Denn sowohl Qualität als auch Menge stimmen. Einige Winzer haben sogar schon einen Einblick auf den Jahrgang 2018 gewährt. Nur so viel sei dazu gesagt: Das verspricht ein extrem guter und hochwertiger Jahrgang zu werden! Da ist jetzt schon alles sehr fein – sowohl Säure als auch Tannine. Und auch die leuchtenden Augen der Winzer, wenn sie über den Achtzehner sprechen, lassen auf ein großes Weinjahr hoffen. Mein Tipp: Diesen Jahrgang jetzt schon mal gut merken. Manche Winzer haben sich auch beim 2017-er schon „ins Fass schauen“ lassen: Auch da dürfen wir uns auf einen Spitzen-Jahrgang freuen!
„Meine“ Winzer und neue Weingüter
Meine persönliche Messe-Erfolgs-Message: Ich konnte beinahe allen „meinen Winzern“, die mit ihren Weinen auf ninainchianti.com vertreten sind, einen Besuch abstatten – mit einer Ausnahme: Savignola Paolina. Aber selbstverständlich habe ich bei meinen anderen elf Winzern verkostet und in vollen Zügen genossen – immerhin fast 180 verschiedene Weine! Darunter waren natürlich auch Weine von Winzern, auf die ich schon bei anderen Gelegenheiten ein Auge geworfen hatte. Man soll ja schließlich immer offen für Neues sein… Wie zum Beispiel für das Weingut Istine aus Radda in Chianti, das mit sehr qualitätsvollen Weinen punktet. Auch Podere Capaccia, ein kleines Anwesen mit nur rund viereinhalb Hektar Anbaufläche, liegt ebenfalls in Radda in Chianti. Hier werden ausschließlich ein Chianti Classico und eine Riserva produziert – das dafür aber äußerst beeindruckend. Und noch ein Radda-Weingut, dem ich auf der Messe einen Besuch abgestattet habe: Val delle Corti. Ebenfalls vorbeigeschaut habe ich bei den Winzern der Villa Pomona aus Castellina und beim Weingut Caparsa aus der Gegend von Greve in Chianti. Hier werden ebenfalls ein Chianti Classico sowie eine Riserva mit dem Namen Doccio a Matteo produziert. Last but not least: Wie auch schon auf der Expo del Chianti Classico letzten Herbst in Greve habe ich wieder einmal die hervorragenden Weine von Cantalici probiert. Seeeehr vielversprechend! Mal schauen, ob sich da nicht der eine oder andere neue Kandidat für ninainchianti.com findet….