#LebensfreudeChiantiClassico
In meinen letzten Blogbeiträgen unter dem Hashtag #LebensfreudeChiantiClassico hat sich alles um das typisch toskanische, salzlose Brot Pane Toscano bzw. um verschiedene Rezepte damit gedreht. Heute möchte ich euch ein Rezept ohne Brot präsentieren. Und zwar den sogenannten Insalata di farro – Dinkelsalat.
Dinkel – Getreide aus der Garfagnana
Farro, das ist das Getreide Dinkel. Und dieses Getreide blickt auf eine lange Tradition in der Toskana zurück. Oder ganz genau gesagt in der Garfagnana. Das ist eine grüne, gebirgige Landschaft in der italienischen Provinz Lucca. Dort, wo die Apuanischen Alpen und der Apennin aufeinandertreffen. Früher galt diese Region als eine der ärmsten Italiens.
Feste Bestandteile der Ernährung waren Kastanien, die in dieser regenreichen Gegend sehr gut wachsen, und eben Farro, der Dinkel. Dabei wurde der Dinkel, dem ja auch in unseren Breitengraden in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird, ursprünglich von den Griechen nach Italien gebracht. Schließlich ist Dinkel das älteste Getreide, das Menschen kultiviert und in der Küche verwendet haben. Die Bewohner der Garfagnana haben sehr bald erkannt, dass der Dinkel eine sehr nahrhafte Getreidesorte ist und haben ihn vermehrt angebaut. Heute ist der Farro della Garfagnana sogar ein geschütztes Produkt, bei dem man sich – wie beim Wein – um einen verstärkten biologischen Anbau bemüht.
Der Beginn einer langen Freundschaft mit dem Insalata di farro
Als ich 1998 mit meinem Mann das erste Mal in die Toskana kam, waren wir unter anderem an der Küste, und dort habe ich in einem Restaurant das erste Mal einen Insalata di farro gegessen. Eigentlich hatte ich mir einen normalen Blattsalat, einen Insalata, als Vorspeise erwartet – meine Italienischkenntnisse waren zu diesem Zeitpunkt noch sehr bescheiden – und ich wusste, als das Gericht serviert wurde, im ersten Moment nicht so genau, was das war. Erst später habe ich dann herausgefunden, dass es sich dabei um einen Salat aus Dinkel handelt. Geschmeckt hat es mir trotz der enttäuschten Erwartung hervorragend!
Ein super-leichtes, schnelles Sommerrezept
Die Zubereitung des Insalata di farro ist recht simpel: Der Dinkel, am besten geschälten Dinkel verwenden, wird in Salzwasser gekocht, bis er bissfest ist. Dann gut abkühlen lassen und den Salat anrichten. Ich verwende dafür gerne kleingewürfelte Tomaten und Gurken, fein geschnittenen Zwiebel – vorzugsweise rot – kleine geschnittene schwarze Oliven, Salz, Pfeffer, Olivenöl und – für mich wichtig – Rotweinessig. Dann stelle ich den Salat im Kühlschrank kalt. Damit wäre die Basisversion des Insalata di Farro auch schon fertig. Am besten schmeckt er meiner Meinung nach, wenn der Salat ein paar Stunden Zeit zum Durchziehen hatte.
Wer seinen Insalata di Farro noch ein bisschen aufpeppen möchte, hat dafür viele, viele Möglichkeiten: Perfekt passen zum Beispiel kurz angebratene Meeresfrüchte oder kleine Tintenfische. Ich persönlich mag gerade an heißen Sommertagen die Variante mit gewürfeltem Frischkäse – manchmal bekommt man auch bei uns „Ricotta salata“, eine gesalzene, schnittfeste Ricotta-Sorte. Dazu noch frische Kräuter, wie zum Beispiel Basilikum – einfach herrlich! Grundsätzlich sind der Fantasie hier keine Grenzen gesetzt. Was der Kühlschrank hergibt, kann in den Insalata di farro. Ein perfektes Sommeressen, das sich auch für Gäste wunderbar vorbereiten lässt und obendrein gesund ist und ganz nach Wunsch auch vegetarisch oder vegan sein kann. Buon appetito!