Pollo alla contadina
#LebensfreudeChiantiClassico
Wie du vielleicht bemerkt hast, wird diesen Sommer auf #NinainChianti gekocht, was das Zeug hält bzw. was die Kochtöpfe und Backöfen hergeben. In meinen letzten Blogbeiträgen unter dem Hashtag #LebensfreudeChiantiClassico habe ich euch angefangen beim Pane Toscano über Pappa al Pomodoro, Verdure fritte, Panzanella und Bruschetta bis hin zu Insalata di Farro einige typisch toskanische Gerichte „serviert“, die ein wenig italienische Lebensfreude zu euch nach Hause bringen sollten. Heute geht es an ein „secondo piatto“ – also an ein Hauptgericht: Pollo alla contandina.
Eine Köstlichkeit aus der „Arme-Leute Küche“
Die toskanische Küche trägt auch den Beinamen „cucina povera“ – was frei übersetzt so viel wie „Arme-Leute-Küche“ bedeutet. Das hat schlichtweg den Grund, dass die Toskana früher von einer bäuerlichen Struktur geprägt war und die Menschen unter der Herrschaft ihrer Gutsherren oft sehr arm waren. Und so heißt Pollo alla contadina nichts anderes als Huhn nach Bäuerinnen-Art. Denn verarbeitet und gegessen wurde, was am Hof angebaut und geerntet werden konnte. Also saisonales Gemüse, aber auch verschiedenste Bohnen, Erbsen und Kichererbsen, die natürlich auch hervorragend haltbar gemacht werden konnten.
Fleisch, vor allem natürlich Rind- und Schweinefleisch, war kostbar und kam nur selten auf den Tisch. Betrachtet man es von heutigem Standpunktaus, war es aber damals eigentlich keine arme Küche, sondern das, was man im Moment als erstrebenswert erachtet: Saisonale, regionale Lebensmittel, viel Gemüse, dafür weniger Fleisch. Was allerdings öfter einmal auf dem Speiseplan stand, war Huhn. Das war dem Umstand geschuldet, dass Hühner einfach schneller wachsen als beispielsweise ein Rind. Und so entstand das Pollo alla contadina mit Zutaten, die auf jedem Hof verfügbar waren: Zwiebeln, Knoblauch, Rosmarin, Salbei und Olivenöl.
Pollo alla Contadina
Zwiebel, Knoblauch und Kräuter ergeben ein fantastisches Aroma
Noch heute findet man bei beinahe jedem Haus einen Rosmarinstock oder einen Salbeibusch – manchmal Rosmarin-Hecken, die im Sommer einen wunderbaren Duft verströmen und die so groß sind, dass sie im Frühjahr mit der Heckenschere gestutzt werden müssen. Vielleicht mag ich das Pollo alla Contadina deshalb so gerne, weil sich so viele dieser wunderbaren, von mir so heiß geliebten toskanischen Kräuter in diesem aromatischen Gericht wiederfinden. Übrigens: Mein Kräuter-Dreigestirn, ohne das ich kochtechnisch nicht überleben könnte, sind Rosmarin, Thymian und Salbei. Dann wird alles gut…
Das Huhn nach Bäuerinnen-Art!
Ich verwende gerne Hühnerschenkel, man kann aber natürlich auch gerne eine Hühnerbrust nehmen – man sollte dann nur einfach die unterschiedlichen Garzeiten bedenken. Also: Hühnerschenkel oder-brust langsam in einer Pfanne mit nicht zu viel Olivenöl auf der Hautseite anbraten. Langsam deshalb, weil sich dann die Haut richtig schön „ausbrät“ und knusprig wird.
Und was könnte zu diesem Hühnergericht besser passen als ein Stück PaneToscano, mit dem man diese himmlisch aromatische Sauce perfekt auftunken und bis zum letzten Tropfen genießen kann. Natürlich kann man auch einen Blattsalat oder Kartoffeln zum Huhn nach Bäuerinnen-Art servieren. Und was in diesem Fall auch ein „perfect match“ ist: ein Glas Chianti Classico Riserva. Einfach zum Niederknien!