Il Palagio di Panzano
Monia Piccini und ihr Mann Franco sind die Inhaber von Il Palagio. Und sie sind das, was man als echte „Panzanese“ bezeichnet. Sie sind hier geboren, aufgewachsen und leben und arbeiten auf diesem wunderschönen Flecken Erde inmitten des Conca d'Oro von Panzano in Chianti mit großer Hingabe. 2007 hat das Paar begonnen, die Weine nach eigenen Vorstellungen herzustellen. Mit Erfolg: Auszeichnung folgt auf Auszeichnung. Dabei ist es, wenn man nach Il Palagio auf Besuch zu Monia kommt, so, als würde man nach Hause kommen. Alle sind hier wie eine Familie und es ist immer was los. Aber zwischen all dem Spaß kommt auch der fachliche Austausch nicht zu kurz. Monia weiß, was sie will und sie legt großen Wert auf ein partnerschaftliches Miteinander.
Fattoria di Rignana
Rignana ist für viele Menschen ein Kraftplatz. Ein Ort, der einen auf magische Art und Weise in seinen Bann zieht und nicht mehr loslässt. Und dann ist da noch der Wein. Und natürlich der charismatische Cosimo Gericke, dem diese Weine als Inhaber der Fattoria e Villa di Rignana letztlich zu verdanken sind: Egal, ob Chianti Classico, Riserva, Gran Selezione, Rosato oder Il Riccio – in all diesen edlen Tropfen steckt Cosimos Herzblut. Mit Ruhe und Achtsamkeit geht der Winzer an die Dinge heran. Dabei verfügt er selbst über ein riesiges „Kellerwissen“, das er aber gerne mit Freunden teilt. Und er hat immer ein offenes Ohr für Ideen und legt Wert darauf, sich und seine Weine weiterzuentwickeln. Vielleicht ist es Cosimos Gelassenheit, die sich auf ganz Rignana widerspiegelt. Vielleicht geben sich deswegen hier inmitten der toskanischen Hügel so viele verliebte Paare das Ja-Wort. Und vielleicht lässt es sich deswegen hier auch so gut entspannen? Vom Infinity-Pool aus, mit Blick über das Conca d'Oro, ein Glas Chianti Classico in der Hand, während die Sonne langsam versinkt.
Rocca di Montegrossi
In Monti in Chianti befindet sich ein wahres Juwel der Weinwelt: das Weingut Rocca di Montegrossi. Wenn man über das Anwesen und über das Chianti Classico, also die älteste Weinregion der Welt, spricht, dann fällt früher oder später unweigerlich der Name Ricasoli. Denn diese Familie ist untrennbar mit der Geschichte der Region und des Chianti Classico verbunden: Immerhin gilt Bettino Ricasoli als Erfinder des Chianti. Und Marco Ricasoli-Firidolfi, der Besitzer des Weinguts Rocca di Montegrossi, ist ein direkter Nachfahre der berühmten adeligen, toskanischen Familie Ricasoli. Auf dem historischen Boden in Monti in Chianti, unweit des Castello di Brolio, des Familiensitzes der Ricasolis, führt der passionierte Winzer das Anwesen mit viel Bedacht auf die Ausgewogenheit zwischen Qualität und Tradition – und das Bewusstsein für Tradition wurde dem adeligen Winzer ja gewissermaßen in die Wiege gelegt.
Le Fonti Panzano
Vicky Schmitt-Vitali und ihr Mann Guido führen das Weingut Le Fonti im Herzen von Panzano in Chianti seit Jahren gemeinsam. Man möchte es bei den vielen internationalen Auszeichnungen für die Rotweine von Le Fonti kaum glauben, aber eigentlich sind Vicky und ihr Mann als Winzer absolute Quereinsteiger. Ursprünglich hatte Vickys Vater Konrad das Weingut in der Toskana Anfang der 90er-Jahre gekauft. Vicky hat ihre Wurzeln in Deutschland, Guido kommt aus der Toskana. Beide sind vorher völlig anderen Berufen nachgegangen. Erst im Jahr 1994 haben die beiden das Weingut übernommen – die Fattoria ist seitdem ein echter Familienbetrieb geblieben. Und: „Mama Vicky“, wie die Chefin mit einem liebevollen Augenzwinkern genannt wird, hat sich in diesen Jahren einen immensen Wein-Wissensschatz angeeignet und ist bestrebt, für jedes Problem unkompliziert und schnell eine Lösung zu finden. Egal, ob es um ihre drei Kinder oder um ihren Wein geht.
Gagliole
Seit dem Jahr 1990 befindet sich das Weingut Antico Podere Gagliole, das im Herzen des Chianti Classico in Castellina liegt, im Besitz der Schweizer Familie Bär-Bettschart. Gattin Monika hatte sich in jungen Jahren in dieses Fleckchen Erde verliebt… Thomas kaufte es später. Im Jahr 2011 hat Thomas Bär den Familienbesitz um ein weiteres Weingut, nämlich um La Valletta in Panzano in Chianti, erweitert. Dabei wird Gastfreundschaft auf Gagliole und La Valletta immer groß geschrieben. Vor allem Alessia Riccieri, die für den Verkauf und den Export der Weine in die ganze Welt verantwortlich ist, bereitet allen Besuchern und Gästen jederzeit einen herzlichen Empfang. Sie ist es auch, mit der man immer wieder einmal auch einen Blick hinter die Kulissen des Weinguts werfen darf. Und Alessia ist mit ihrem Wissen in punkto Weinbau immer auf dem neuesten Stand und steht damit gern unterstützend und hilfreich zur Seite.
Monte Bernardi
Monte Bernardi liegt an der Südspitze von Panzano in Chianti, wo einige der besten Sangiovese-Weine der Toskana wachsen. Michael Schmelzer, Inhaber von Monte Bernardi, wurde eigentlich in den USA geboren, in Australien hat er Önologie und Weinbau studiert. Doch wie er selbst sagt, hat er dort gelernt, wie man Wein nichtmachen sollte. Heute betreibt Michael auf Monte Bernardi aus tiefster Überzeugung biologisch-dynamischen Weinbau nach den Prinzipien von Rudolf Steiner. Da kann es schon mal passieren, dass die Reben mit Kamillentee „kuriert“ werden. Und hier in der Toskana hat der Winzer auch seine große Liebe zur Sangiovese-Traube entdeckt. Gleichzeitig legt Michael großen Wert auf den Erhalt traditioneller Techniken und die Überlieferung alten Wissens, was ihm den Spitznamen „Mr. Sangiovese“ eingebracht hat. Das Ergebnis sind Top-Weine, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen brauchen.
Le Cinciole
Valeria und Luca Orsini sind die Besitzer des Weinguts Podere Le Cinciole. Als die Beiden Anfang der 90er-Jahre dieses Weingut übernommen haben, waren sie als Winzer eigentlich absolute Quereinsteiger. Seitdem können sie mit Fug und Recht als Mitbegründer des Bio-Districts Panzano bezeichnet werden. Denn bio ist für die beiden nicht nur ein Schlagwort oder ein Verkaufsargument, sondern sie leben diese Einstellung aus tiefster Überzeugung. Valeria, die auch Präsidentin der Unione di Vitcoltori di Panzano ist, ist überzeugt: „Im Einklang mit der Natur zu leben und einen Kreislauf mit der Umwelt zu schaffen ist Herausforderung und Lebenseinstellung zugleich.“ So sind sie von Beginn an mit ihrem Weingut ihren eigenen Weg gegangen, haben ihre Leidenschaft für die Sangiovese-Traube kultiviert und dabei aber auch immer mit großer Wertschätzung mit internationalen Rebsorten gearbeitet.
Casaloste
Biegt man die kleine, von niedrigen Steinmauern gesäumte Zufahrtsstraße nach Casaloste ab, fühlt man sich irgendwie sofort von der Patina und der Gemütlichkeit, die das Haus und der kleine Weinkeller ausstrahlen, willkommen geheißen. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass die Besitzer, Emilia und Giovanni d'Orsi, so herzliche Menschen sind. Eigentlich stammen die beiden aus Neapel, was den Vorteil hat, dass nun der Stadt-Heilige Neapels – San Gennaro – auch über Panzano wacht und immer für gutes Wetter sorgt, erzählt Emilia augenzwinkernd. Dabei sind Emilia und Giovanni die Bio-Pioniere schlechthin – Casaloste wurde als erstes Weingut in Panzano biologisch zertifiziert. Solaranlagen, biologische Anbauweise und nachhaltiges Wirtschaften sind hier eine Selbstverständlichkeit. „Das kleine Weingut mit den großen Weinen“ lautet der Slogan von Casaloste – aber eigentlich müsste man noch ergänzen „… und mit dem großen Herzen“.
Poggerino
Von Radda in Chianti kommend gelangt man nach ungefähr 5 Minuten Fahrt zur Einfahrt der Fattoria Poggerino. Im Tasting Room wird man meistens von John begrüßt, der sich auf Poggerino ums Organisatorische kümmert. Von der Zimmerreservierung im Bed & Breakfast über die Abwicklung von Weinbestellungen aus aller Welt bis hin zur Begrüßung der Gäste. Denn die Inhaber der Fattoria Poggerino sind die oft unterwegs: Piero Lanza, Agronom und Önologe in einer Person, rumpelt entweder mit seinem Pick-up durch die Weinberge oder er tüftelt und feilt im Weinkeller an seinen Weinen. Benedetta, Pieros Schwester und Miteigentümerin von Poggerino, werkt im Bed & Breakfast, das in einem Gebäude aus dem 18. Jahrhundert untergebracht ist. Hier gibt es immer was zu tun – und manchmal kocht Benedetta auch für die Gäste. Ein Genuss der Extraklasse, den man sich nicht entgehen lassen darf. Vieles von dem, was dabei auf den Tisch kommt, wächst und gedeiht direkt in den Gemüsegärten von Poggerino. Dafür verantwortlich: Stefano, der Piero außerdem in Keller und Berg zur Hand geht. Übrigens: Dieser Mann ist Italiens Kürbis-König. Denn er hat mit einem Gewicht von unglaublichen 849 Kilo Italiens größten Kürbis gezüchtet.
Tenuta degli Dei Cavalli
Tommaso Cavalli ist der Sohn des Modeschöpfers Roberto Cavalli. Aber was die Weinproduktion betrifft, hat er auf der Tenuta degli Dei das Sagen. Tommaso war es auch, der das 70 Hektar große Anwesen, das sein Vater in den 70er-Jahren als Rückzugsort erworben hatte, zu einem wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen gemacht hat. Seit dem Jahr 1989 lebt und arbeitet Tommaso mit seiner Familie hier. Begonnen hat er mit seiner großen Leidenschaft: Mit der Zucht von Trabrennpferden. Weiter ging es dann mit Grappa, Vodka, Gin – und eben Wein. Und so, wie Tommaso selbst ist, so sind auch seine Weine: Präzise und immer exakt auf dem Punkt. Dabei gleichzeitig absolut stilvoll und kosmopolitisch, ohne dabei die toskanischen Wurzeln zu vergessen. Ursprünglich stammen die Cavallis aus dem nahegelegenen Florenz, wo sie auch heute noch Weinberge mit rund 1.800 Alicante-Rebstöcken pflegen. Auch auf den fünf Hektar Rebflächen der Tenuta degli Dei wachsen nur internationale Rebsorten. Der Grund, warum sich Tommaso dafür entschieden hat Winzer zu werden, ist schlicht und ergreifend der, dass er es schade gefunden hätte, wenn in so guten Lagen mit perfekten Bedingungen kein Wein wachsen würde. Und der Erfolg gibt ihm recht – aber das dürfte wohl in der Familie liegen...
Fontodi
1968 erwarb die Unternehmerfamilie Manetti das Weingut Tenuta Fontodi direkt in Panzano in Chianti. Als Marco Manetti und sein jüngerer Bruder Giovanni das Gut von den Eltern übernahmen, war Giovanni gerade einmal 16 Jahre alt. Trotz allem begannen die beiden Brüder voller Tatendrang mit der Neupflanzung der Weinberge im Conca d`Oro. Seit dem Anfang der 80er-Jahre führt Giovanni Manetti die Tenuta Fontodi in Alleinregie, sein Bruder Marco hat sich auf die Produktion von Terrakotta spezialisiert. Beeindruckt vom riesigen Erfolg des Tignanello von Antinori – also des ersten Super-Tuscan überhaupt – entwickelte Giovanni damals in Zusammenarbeit mit dem Star-Önologen Franco Bernabei, der auch heute noch für Fontodi tätig ist, erstmals mit dem Jahrgang 1981 den Flaccianello della Pieve Colli Toscana Centrale IGT. Einen Rotwein aus 100 Prozent Sangiovese, gereift im Barrique. Und der Wein wurde ein sensationeller Erfolg und ist es auch bis heute geblieben. Mit dem Flaccianello hat Giovanni nicht nur den Grundstein des Erfolgs für Fontodi gelegt, sondern er kann auch als einer jener Pioniere gelten, die der Sangiovese-Traube zu ihrem heutigen Status im Chianti Classico verholfen haben. Und apropos guter Geschmack: Trifft man Signore Manetti im Weinberg oder im Weinkeller, so ist er stets perfekt gestylt – guten Geschmack kann man eben nicht einfach wie einen Mantel an der Garderobe ablegen...
Poggio al Sole
Poggio al Sole – das Weingut auf dem Hügel in der Sonne – befindet sich bereits seit dem Jahr 1990 im Besitz des Schweizer Winzerehepaars Kathrin und Johannes Davaz. „Einer spontanen Eingebung folgend“, so erzählen die beiden, hätten sie damals das Weingut besichtigt und noch am Abend des gleichen Tages den Kauf fixiert. Dazu muss man allerdings sagen, dass Johannes wohl klar war, auf welchen Schatz er hier gestoßen war. Schließlich stammt Johannes aus einer Schweizer Winzerfamilie und er ist ausgebildeter Agronom und Önologe. Die besten Voraussetzungen also, um aus dem Weingut mit einer Geschichte, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, einen erfolgreichen, modernen und biologisch zertifizierten Betrieb zu machen: Heute erstreckt sich das Anwesen, das zwischen den Orten Tavarnelle Val di Pesa und Greve in Chianti liegt, über eine Gesamtfläche von 70 Hektar – auf 24 Hektar wir Wein angebaut.
Zu Besuch bei Weingütern & Freunden
Im Lauf der Jahre ist Panzano in Chianti mein zweites Zuhause geworden. In Summe verbringe ich fast drei Monate im Jahr hier – schließlich heißt es nicht umsonst „Nina in Chianti“! Diese Zeit nutze ich, um immer wieder mal bei Winzern im Chianti vorbeizuschauen. Um mein Hintergrund- und Detailwissen über Chianti Classico zu vertiefen – beispielsweise über die Besonderheiten der einzelnen Jahrgänge oder über die Witterungsverläufe. Und natürlich auch, um für euch über Aktuelles auf dem Laufenden zu bleiben…
Podere Capaccia
Mit drei Hektar Rebflächen zählt Podere Capaccia zu den kleineren Weingütern im Chianti. Klein, aber dafür umso feiner, sind die für Radda so typischen präzisen und eleganten drei Weine, die Eigentümer Herman de Bode gemeinsam mit Önologin Alyson Morgan hauptsächlich aus Sangiovese-Trauben keltert: einen Chianti Classico, eine Chianti Classico Riserva und einen Toscano Rosso IGT. Wie der Namenszusatz „Podere“ verrät, handelt es sich bei Capaccia, das auf einem Hügel über dem Val di Pesa in der Nähe von Radda in Chianti liegt, um einen großen Gutshof, der aus mehreren Gebäuden besteht. Ganz genau gesagt handelt es sich bei Capaccia um die Relikte eines mittelalterlichen Weilers. Stein für Stein renoviert der Belgier Herman de Bode, seit 2005 Besitzer des Anwesens, die Gebäude mit großer Liebe zum Detail. Insgesamt gehören zum Anwesen 20 Hektar Grund, auf dem neben den Weinreben die in der Toskana üblichen Olivenbäume, aber auch zahlreiche Edelkastanien – also Maroni – wachsen und gedeihen.
Dario Cecchini
Googelt man den Namen Dario Cecchini stößt man auf unzählige Einträge und Nennungen auf Websites – natürlich auch auf Darios eigene Website – sowie auf zahlreiche Videos, die allesamt ein Thema haben: Dario Cecchini und seine Antica Macelleria Cecchini in Panzano in Chianti. Denn es lässt sich nicht leugnen: Dario ist eine Berühmtheit! Wie es dazu kommen konnte, dass ein einfacher Fleischer aus der Toskana für internationale Furore gesorgt hat? Darios Geschichte beginnt im Jahr 1955 in Panzano in Chianti, wo sein Vater bereits in der achten Generation „Macellaio“ war. Ursprünglich hatte Dario an der Universität Pisa das Studium der Veterinärmedizin begonnen – mit dem Ziel, das Leben von Tieren zu verbessern. Jedoch übernahm er nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1976 das Geschäft. Allerdings nahm Dario aus dem Studium einige entscheidende Grundsätze mit auf seinen Weg: Auch ein Tier, das geschlachtet wird, soll ein gutes Leben haben. Man soll einem Tier auch im Tod mit Wertschätzung begegnen. Und vor allem soll ein Fleischer nichts von dem, was uns das Tier schenkt, verschwenden. Und genau diese Denk- und Herangehensweise war der Grundstein für seinen Erfolg. Heute ist Dario dank seiner Einstellung, seiner Professionalität und seiner Begabung als Show-Man nicht nur in Koch-Kreisen eine Berühmtheit – Mega-Star Jamie Oliver hat ihn zum Beispiel in ihn seinen Kochbüchern verewigt, Gourmet-Papst Anthony Bourdain war sein begeisterter Besucher. Der Panzaneser Metzger wird auch zu Vorträgen, Interviews und Symposien rund um den ganzen Globus eingeladen. Aber noch lieber kommen die Gäste zu ihm nach Panzano, in die Antica Macelleria. Egal, ob auf ein Gläschen Wein und eine Scheibe Fenchelsalami im Stehen, wo Dario Dante-Verse rezitiert oder Pavarotti-Arien schmettert. Oder ob man sich von Dario mit den Worten „To beef or not to beef“ ein frisch gegrilltes Bistecca alle Fiorentina servieren lässt. Eines ist Dario trotz all des Ruhms immer geblieben: Ein herzensguter Mensch und ein Freund!